Betty von Betzingen
Nachdem unsere Nelly so plötzlich gestorben ist, liegt Carlchen völlig deprimiert im Käfig.Schon am nächsten Morgen nach Nellys Tod ist uns klar, dass wir wieder einen Hasen bekommen werden.Am Nachmittag fahre ich mit den Kindern ins Tierheim um wieder ein Kaninchen bei uns aufzunehmen.Doch leider ist nichts passendes für uns dabei. Ich bin sehr traurig, weil ich Carlchen nicht so allein lassen möchte. Also fange ich an im Internet nach Abgabe – Tieren zu schauen.Es gibt meist nur Hasenbabys und so entschließe ich mich ein Hasenbaby für Carlchen zu holen.Ich schreibe auf einige Annoncen und mir ist klar, ich will keinen unseriösen Züchter beehren und schaue hauptsächlich bei Privat – Leuten, die vielleicht einen Unfall Wurf haben.
In Reutlingen werde ich fündig und wir werden uns auch schnell einig. Gleich am Mittwoch Nachmittag fahre ich los um mir einige Häschen anzuschauen.Das einzige Weibchen ist ein schwarz-graues mit weißer Blesse. Ich bin gleich verliebt und möchte sie mitnehmen. Die Kinder dort fangen sie ein. Sie ist ganz zahm. Jetzt erst sehe ich, dass sie blaue Augen hat. Wie süß. Die Tochter des Hauses weint, weil sie ein Hasenbaby abgeben muss. Ich weine fast mit. Für sie ist dieses Kapitel hier, damit sie weiß, dass ihr Baby in gute Hände kommt.
Wir nehmen das Hasenbaby also mit. 10 Wochen ist sie alt. Und wiegt jetzt schon mehr als unsere Nelly.Putzmunter und gesund sieht sie aus.Und einen Namen hat sie auch schon. Da unsere Häschen ja alle nach den Strassen hier heißen, ist nun die Bettina-von–Arnim-Str. als Pate dran. Und da wir ja schon einen Herzog haben muss ja auch eine kleine Adelige standesgemäß dazu kommen: Freifrau Betty von Betzingen! Kurz: Betty Blauauge!
Zu Hause angekommen, stell ich die Transportbox vor den Käfig und lass Carlchen erst mal schnuppern.Ich lass ihn aus dem Käfig und richte alles noch mal ganz frisch her, kein Geruch von Nelly soll mehr da sein.Ich richte frisches Futter her und setze Beide vorsichtig in den frischen Käfig. Sie fressen ganz friedlich.Doch dann beginnt Carlchen sie durch den Käfig zu jagen und Betty flieht in eine Ecke. Schon ist Ruhe im Käfig. Ab und an jagt Carlchen sie etwas, aber im Großen und Ganzen ist Ruhe.Auch am nächsten Tag sitzt Betty noch etwas in den Ecken oder im Häuschen, sie halten noch Abstand, beißen sich jedoch nicht.Schon nach zwei Tagen fangen die Beiden an sich gegenseitig zu putzen und nun schmusen sie auch miteinander.
Jetzt kommen sie auch aus dem Käfig raus und sie unternehmen zusammen Erkundigungen im Wohnzimmer, immer zu zweit. Eine große Liebe. Carlchen hat seine Trauer überwunden und in Betty eine ideale Partnerin gefunden.
Tierarzt mit Betty
Ich stelle unsere Betty dem Tierarzt vor, sie muss ja auch geimpft werden. Im ersten Augenblick sind alle etwas traurig, weil unsere Nelly gestorben ist, aber dann sehen sie Betty und sind ganz hingerissen. Betty sitzt zutraulich auf meinem Schoss und lässt sich völlig ruhig und ohne Panik untersuchen. Picks - gibt es die Spritze und das war es schon. So ein ruhiges Tier hatte ich noch nie dabei.... wobei alle anderen auch artig beim Arzt waren... bis auf Nelly, aber sie war ja wirklich ein Wildtier. Zuhause wird Betty von Carlchen erstmal durch den Käfig gejagt, sie riecht wohl nach Tierarzt und das findet er nicht so fein. Aber schon am Abend sehen wir das gewohnte Bild. Carlchen putzt Betty hingebungsvoll und sie kuschelt mit ihm.sein.