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Die Philosophen der Alten Welt sahen in den vier Elementen die Ecken der Welt, aus denen alles Sein entsteht. Das Feuer ist das erste, höchste Element und verkörpert Reinheit und Läuterung. In Griechenland war Hestia die jungfräuliche Göttin des Herdfeuers und sorgte häuslichen Frieden und Glück. In Rom hieß sie Vesta und ihre streng jungfräulichen Dienerinnen, die Vestalinnen durften das Opferfeuer nur am reinen Licht der Sonne entzünden. Sie brauchte nur wenige Tempel, denn jeder Herd war ihr heilig. Die Völker der ganzen Erde kannten die Verehrung des Feuers, aus ihr gingen die ältesten und furchtbarsten Götter hervor wie Ptah in Ägypten oder Moloch in Kanaan. Religionserneuerungen verwandelten die Feuergötter in hinkende Dämonen und warfen sie aus dem Himmel hinaus – wie Loki in der nordischen Mythologie oder auch Luzifer im Christentum – doch ist im höchsten Gott noch immer etwas vom Ursprung erhalten, wenn er aus Flammen spricht oder sich in Flammengestalt zeigt. |