Der Mond ist die Ursache von Ebbe und Flut: Durch die Anziehungskraft seiner Masse steigt der Wasserspiegel des Meeres an; eine Flutwelle begleitet seinen Lauf um die Erde. Seine Oberfläche ist übersät von den Einschlaglöchern der
Meteoriten. Von Neumond umrundet er die Erde in 29 ½ Tagen. Die Mondphasen waren Kalendermaß vieler Kulturen und Anlass zahlreicher Mythen von Tod und Wiedergeburt.
DIE MONDGÖTTIN SELENEWie Isis in Ägypten oder Luna in Rom hat in Griechenland auch Selene die Gabe, Unsterblichkeit zu verleihen. Von zwei weißen Kühen gezogen, fährt ihr silberner Wagen langsam über den Nachthimmel dahin, unbehelligt von ihren Geschwistern Eos, der Morgenröte, und Helios, dem Sonnengott. Sie liebt Endymion, den schönen König von Elis. Er wollte ewig schlafen, ohne zu altern – Selene gewährte ihm seinem Wunsch. Am Ende jeder Fahrt besucht sie ihren unvergänglich schönen Geliebten, der in einer Höhle im Berg Latmos in ewigem Schlaf gefangen ist.