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Venus
Obwohl die Venus mit 12100 km Durchmesser etwas kleiner als die Erde ist und wie der Mond kein eigenes Licht hat, ist sie der hellste Stern am Himmel – weil sie der Erde am nächsten ist. Sie ist Morgenstern und Abendstern, ist manchmal auch am Tag zu sehen, was in vergangenen Jahrhunderten abergläubische Ängste hervorrief.

GÖTTIN DER LIEBE UND SCHÖNHEIT
Unter vielen Namen spielt sie eine schillernde Rolle in den uralten Mythen. Als Ischtar im sumerischen Gilgamesch-Epos wird sie samt ihren Tempeldienerinnen wegen Hurerei geschmäht. Als griechische Aphrodite betrügt sie ihren hinkenden Gatten Hephaistos mit zahlreichen göttlichen und sterblichen Liebhabern – mit Pfeil und Bogen schießt ihr Sohn Amor Verliebtheit in die Herzen der Menschen. Als Venus ist sie Stammmutter des römischen Volkes und genießt erstmals einen guten Ruf – den sie in der deutschen Tannhäuser-Sage endgültig verliert: Sie lockt arglose Wanderer in den Venusberg, die an ihrem Hof ein ausschweifendes Leben führen und darüber die Seele verlieren.